Roland Sproll (Medien für Alles) ist als selbständiger Produzent für digitale Medien, Dozent an der HFU Furtwangen und Medienkünstler in Freiburg i. Br. tätig. Zur Landesgartenschau 2018 Lahr realisierte er für die kath. Kirche die Augmented Reality App „uptoyou – Dein Wort zählt.“.

Der Benutzer bzw. Besucher lässt darin wahlweise Wünsche oder Bitten in Form von virtuellen, sogenannten „Kristallen“ zum Himmel steigen, angeregt durch spielerische Elemente. Die Wunsch-Kristalle lassen sich von anderen App-Benutzern einsehen, die abgegebenen Bitten bleiben hingegen privat.

Auf dem Gelände der Landesgartenschau waren Schilder aufgestellt, die auf die App aufmerksam machten. Innerhalb der App wurde im Umkreis eines Schildes zur weiteren Anregung ein Text angezeigt, welcher als Formulierungshilfe für einen eigenen Wunsch oder eine Bitte übernommen werden konnte. Die App ist technisch so angelegt, dass sie auf weitere Areale anpassbar und auch auf mehreren Arealen parallel einsetzbar ist. Mit einem Navigationskompass und einem Programmkalender bietet sie zusätzlichen allgemeinen Nutzen zum Veranstaltungsgelände.

In seinem Vortrag zeigte Roland Sproll den Entwicklungsprozess bis zur fertigen App, die Grenzen des Einsatzes am Ort der Landesgartenschau und die weiteren Entwicklungsmöglichkeiten auf. Mit den offen gehaltenen Fragen, welche soziale und technische Infrastruktur eine derartige App im besten Fall voraussetzt, welcher individuelle Zugang zum Anwenden der App geschaffen sein sollte und welche Motivation der spielerische Umgang mit einem vorgegebenen Thema erfordert, beendete Roland Sproll seine Projektvorstellung.

Insgesamt fand die App uptoyou bei den Fachteilnehmern in Konzept und Umsetzung positiven Anklang. Der Aspekt der Gamification wurde dabei weniger diskutiert als bestätigt. Geäussert wurde aber die Schwierigkeit, in einer recht offen angelegten und weitläufigen Umgebung, wie der Landesgartenschau, eine App zu verankern und nutzbar zu machen. Zu weiteren Einsätzen ist daher eine vordefinierte technische Infrastruktur anzustreben, z.B. mit WLAN-Hotspots oder Leihgeräten. Funktional bekäme die App einen besseren Zugang, wenn sie zum territorial bestimmten Kernnutzen auch einen allgemeinen Nutzen, ausserhalb der Areale, erhielte. Eine entsprechende Idee wurde besprochen.

Kirche auf der Landesgartenschau 2018 mit der App