Herausforderungen und Potenzial in der Entwicklung von Museumgames: Praxisbeispiel «games@museums»
Mela Kocher, Wissenschaftlerin, Game Designerin, Zürcher Hochschule der Künste, Game Design
Stefan Schmidlin, Game & Experience Designer, waku waku GmbH
Sonja Böckler, Game & Experience Designer, ZHDK, Game Design
Die Session wurde durchgeführt von Dr. Mela Kocher & Sonja Böckler (Fachrichtung Game Design, Zürcher Hochschule der Künste ZHdK) sowie Stefan Schmidlin (waku waku GmbH). Das Team präsentierte den neusten Stand ihrer Spielentwicklung im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsprojekts games@museums, einer Projektkooperation der ZHdK zusammen mit Engagement Migros und dem Stadtmuseum Aarau. Das Ziel des Projekts ist die interaktive Erschliessung von Museumssammlungen und Daueraustellungen für BesucherInnen.
Nach der explorativen Phase, während der zahlreiche mögliche Spielmechaniken für Museen gesammelt und evaluiert wurden, befindet sich das Projekt nun in der gestalterischen Phase. Drei ausgewählte Prototypen werden derzeit entwickelt: «Hammer to Fall», «Art Lover» und «CSI Aarau». In der Startcamp-Session konnten nun «Art Lover» und «CSI Aarau» in einem frühen Entwicklungsstadium getestet und diskutiert werden.
«Art Lover» ist ein Chatbot, der es Besuchern ermöglicht, mit Museumsobjekten zu chatten und zu flirten und so die individuelle Geschichte der Objekte kennenzulernen. Die Spieler versuchen, die Gunst des Ausstellungsobjekts zu gewinnen.
Im Workshop wurde die Anwendung am Beispiel des Objekts «Coiffeurstuhl von Jean Merz» demonstriert. In zwei Runden wurden Standort, Setup und Inhalte der Anwendung diskutiert. In den Beiträgen wurden die direkte Ansprache des Besuchers, mehr geschichtlicher Hintergrund in den Inhalten, die Einbindung der anderen Objekte und des übrigen Museums, die Sicht des Objekts auf die Kuratoren und vieles mehr erörtert.
«CSI Aarau» ist ein interaktiver Hörspiel-Krimi, bei dem die Museumsobjekte zum Leben erwachen, und dem Spieler Hinweise zur Lösung eines Mordfalls geben. Die Teilnehmer des Workshops haben viele Ideen eingebracht, wie das Spiel noch interaktiver gestaltet werden könnte, indem beispielsweise auch kleine Rätsel-aufgaben eingebaut werden. Ausserdem wurde angeregt, das Spiel auch in Gruppen spielbar zu machen, sowie auch atmosphärische Hörspielelemente (Geräusche, Musik) einzusetzen, um die Dramaturgie zu unterstützen.
Vom 23. bis 30. Januar 2019 können die Prototypen Art Lover, CSI: Aarau und Hammer to Fall im Stadtmuseum Aarau gespielt werden.